Sechs grundlegende System des Zusammenlebens

Immer wenn Menschen zusammenkommen oder miteinander leben, sei es in Gemeinschaften, Organisationen oder Gesellschaften, sind die folgenden 6 Bereiche besonders wichtig:

  1. Entscheidungsfindung
    Es wird immer wieder notwendig, Entscheidungen zu treffen. Für ein friedliches Zusammenleben ist hier die Frage wichtig: können Entscheidungen derart getroffen werden, dass sie für alle passen?
  2. Informationfluss
    Fließen die Informationen von dort wo sie sind, dorthin wo sie gebraucht werden?
  3. Ressourcenfluss
    Fließen die Ressourcen von dort wo sie sind, dorthin wo sie gebraucht werden?
  4. Feedbackfluss
    Fließt das Feedback derart, dass das Lernen unterstützt wird?
  5. Konfliktbehandlung
    Werden die Konflikte rechtzeitig und auf eine Weise behandelt, die Eskallationen vermeidet und Lösungen ermöglicht?
  6. Fürsorge und Unterstützung
    Bekommt jeder das was er benötigt, um im Miteinander zu gedeihen und sein Potential zu entfalten?

   Unsere Gesellschaft ist wie inzwischen fast jede Gesellschaft auf der Welt auf den Prinzipien von Dominanz und Zwang aufgebaut. Diese Prinzipien sind vermutlich Ergebnis von kollektiven Traumatisierungen durch Wegfall gesellschftlicher Existenzgrundlagen entstanden und konnten sich wegen wiederholter kollektiver Retraumatisierungen durch Naturkatastrophen und schließlich durch Kriege, nie mehr auflösen.

   Sie wurden in dem Versuch eingeführt, vor erneuten kollektiven traumatischen Erfahrungen zu schützen. Sobald sich ein kollektiv einmal an der sprichwörtlichen heißen Herdplatte verbrannt hatte und dabei die kollektiven Heilungskapazitäten überfordert wurden, war es schwer, die entstandene Angst aufzulösen und kollektiv wieder ins Vertrauen zu finden.

   Zunehmenden wurden die eingeführten Prinzipien von Dominanz und Zwang dann von denen, die jeweils die Macht hatten, dazu genutzt, Systeme aufzubauen und zu verfeinern, die vor allem sie selbst und ihre Interessen schützen. Deshalb führen die entstandenen gesellschaftlichen Systeme mehr oder weniger zur Missachtung der Interessen und Bedürfnisse des größten Teils der Gesellschaft, ohne dass einzelne Menschen dies bewirkt hätten und daran überhaupt etwas ändern könnten.

   Diese "strukturelle Gewalt" führt regelmäßig zur Traumatisierung jeder neuen Generation und trägt über das dadurch entstehende Leid innerhalb wie außerhalb der Gesellschaft zu Kreisläufen der Gewalt bei.

   Innerhalb der Nonviolent Global Liberation Coummunity (nglcommunity.org) forschen wir zu der Frage: wie können wir insbesondere in den genannten sechs Bereichen, die vorhandenen Systeme durch gewaltfreiere Möglichkeiten ersetzen? Anders ausgedückt: welche Möglichkeiten fördern eine Welt, die für alle passt?

   Diese Frage wird zunehmend existentiell für die gesamte Menschheit, denn ohne eine Welt, die für alle passt, scheint ein friedliches Zusammenleben weder mit anderen Menschen, noch mit der Natur möglich zu sein -- und mit der technologischen Entwicklung nehmen die Risiken von Unfrieden immer mehr zu...

 


 

Volkmar Richter
Persönliche Entwicklung & Konfliktklärung
Integrales Coaching & Mediation
für emotionales Wohlbefinden
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